Berufliche Orientierung

in der medizinischen Rehabilitation

Berufskompetenzgruppe, verhaltenstherapeutische Ausrichtung

Klinik am Homberg, Bad Wildungen

Klinikimpressionen Bad Wildungen

Indikation

Psychosomatik

Ziele

Zu den Zielen der Maßnahme zählen:

  • Förderung einer adäquaten Selbstreflexion bzgl. des eigenen Erlebens und Verhaltens u. a. durch im Gruppensetting mögliche gegenseitige Rückmeldungen der Gruppenteilnehmer
  • Förderung der Einsicht in mögliche eigene Anteile am Konfliktgeschehen, der beruflichen Problematik und/oder Belastung
  • Erarbeitung/Vermittlung von Veränderungsoptionen auf der kognitiven und instrumentellen Ebene
  • Training sozialer Kompetenzen, Kompetenzerweiterung
  • Erhöhung der allgemeinen Problemlösefähigkeit
  • Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit
  • Bewusstmachung und Aktivierung von Ressourcen
  • Erarbeitung einer adäquaten beruflichen Perspektive

Inhalte und Ablauf

Wesentliche Inhalte sind Konflikte mit Vorgesetzten oder Kollegen, Mobbing, Karriereknick, frustrierende Stagnationserfahrungen, Burnout, Anpassungsschwierigkeiten bezüglich Veränderungen des Arbeitskontextes, drohender oder realer Verlust des Arbeitsplatzes, berufliche Neuorientierung, ausgeprägte körperliche oder psychische Beschwerdeproblematiken in Wechselwirkung mit Arbeitsplatzbedingungen sowie Rentenwunsch. Grundprinzipien der Gruppenarbeit stellen Ressourcenaktivierung und Zielorientierung dar.

Von den Patienten und Patientinnen wird bereits vor der Anreise ein Aufnahmefragebogen ausgefüllt, mit dem ausführlich die berufliche Situation und damit zusammenhängende Belastungen sowie die geplante Perspektive und Zielvorstellungen für die Reha-Behandlung erfasst werden. Neben einem allgemein explorierenden Selbstauskunftsbogen, der unter anderem die Berufsanamnese erfasst, kommen auch zwei standardisierte arbeits- und berufsbezogene Instrumente zur Anwendung, der SIMBO-C (Streibelt, 2009) und der WAI (Hasselhorn & Freude, 2007). Am Anreisetag oder spätestens am zweiten Aufenthaltstag in der Klinik findet ein ausführliches explorierendes Aufnahmegespräch statt. Die Zuweisung in die Berufskompetenzgruppe und der Einstieg erfolgen in der Aufnahmewoche.

Die Maßnahme orientiert sich in der Durchführung an den Problemen und Zielen der Patienten und Patientinnen. Die Gruppengespräche erfolgen dabei im Wechsel mit den ergotherapeutischen Einheiten. Es wird ein Erklärungsmodell zu Entstehung und Aufrechterhaltung der beruflichen Problematik vorgestellt. Im Vordergrund stehen dysfunktionale Denk- und Verhaltensmuster, die mit verhaltensanalytischen Techniken identifiziert werden. Mit Hilfe kognitiver Techniken werden dysfunktionale Einstellungen modifiziert sowie Selbstwahrnehmung und Selbstverbalisation verbessert. In Rollenspielen werden Konfliktsituationen nachgestellt und günstigere Kommunikationsansätze im Übungsfeld der Gruppe erprobt. Die Bewusstmachung von Ressourcen, aber auch Defiziten im beruflichen Bereich erfolgt u. a. mithilfe des Instrumentes KODE (Kompetenz-Diagnostik und Entwicklung [lizensiertes Audit-Coaching-Training; BIBB 2004]). Auf Seiten der Behandler werden in den täglichen Teamgesprächen die wesentlichen Inhalte des gruppentherapeutischen Verlaufs reflektiert.

Die Gesprächsgruppen werden halb offen zwei Mal pro Woche à 90 Minuten und mit max. 10 Teilnehmern und Teilnehmerinnen angeboten. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmer in der gleichen Gruppenzusammensetzung 2 Mal pro Woche 90 Minuten Ergotherapie.

Der Ablauf der Maßnahme ist in Abbildung 2 zusammenfassend dargestellt (Anklicken zum vergrößern).

Ablauf Berufskompetenzgruppe, verhaltenstherapeutische Ausrichtung Abbildung 1: Maßnahme „Berufskompetenzgruppe – verhaltenstherapeutische Ausrichtung“ in der Klinik am Homberg, Bad Wildungen.

Zielgruppe

Die Maßnahme richtet sich an Personen, deren Problematik schwerpunktmäßig im beruflichen Bereich liegt. Sie wird nicht durchgeführt bei fehlender Motivation auf Seiten des Patienten/der Patientin, bei fehlender Belastbarkeit und/oder mangelnder Gruppenfähigkeit.

Beteiligte Berufsgruppen und Ausstattung

Psychologe; Ergotherapeut. Es ist keine besondere Ausstattung außer den üblichen Voraussetzungen für therapeutische Gruppen notwendig.

Ansprechpartner

Christoph Lang (Chefarzt Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie)
Klinik am Homberg
Fachklinik für Psychosomatische Rehabilitation/Psychotherapie
Herzog-Georg-Weg 2
34537 Bad Wildungen
lang@klinik-am-homberg.de
http://www.klinik-am-homberg.de